Geschichte bis 1959

Reformationszeit: 1530 bis 1590     

Die Bürger von Weiz und Umgebung verlangen schon frühzeitig nach der Verkündigung des “reinen Evangeliums”. Viele wenden sich dem Protestantismus zu, unterstützt vom Grafen Stubenberg, der auf seinem Schloss in Gutenberg evangelische Prediger beherbergt.  

1547  

Die Tabokirche in Weiz wird zum Gotteshaus der Protestanten. 

Ende 16. Jahrhundert 

Die Region wird, gegen den hartnäckigen Willen des Adels, gewaltsam wieder katholisch gemacht. Evangelische Prediger, Schulmeister und Schreiber werden ausgewiesen, der (evangelische) Bürgerfriedhof wird um 1617 der Kirche am Weizberg übergeben, die Taborkirche nach 1600 wieder katholisch genutzt. 

1900 bis 1930 

1900  

In Folge der Industrialisierung ziehen vermehrt Bürger mit evangelischem Bekenntnis in die Region Weiz, von Graz aus werden sie versorgt mit regelmäßigen Gottesdiensten und Religionsunterricht . 

1901  

Weiz wird Predigtstelle.  

1918 

Die Superintendenz Graz setzt sich für die Gründung einer eigenen Pfarrgemeinde in Weiz ein und trägt die finanzielle Vorsorge.  

1922

Weiz ist Predigtstation der Grazer Heilandskirche und wird von Vikar Rudolf Carl betreut. Er bezieht eine Wohnung in Weiz und ist für etwa 200 Evangelische und 13 Unterrichtsorte im Bereich Birkfeld-Weiz-Gleisdorf-Laßnitzhöhe zuständig.  

1925 

Vikar Leopold Sperb erstellt erstmals einen genauen Jahresbericht, in dem 273 Seelen angeführt werden, davon sind 38 aus Gleisdorf. 

31.12.1929  

Die Evangelische Pfarrgemeinde A. und H.B. Weiz wird gegründet, per Erlass die Predigtstation zur selbstständigen Pfarrgemeinde erhoben. Sie zählt 398 Mitglieder (beinahe eine Verdoppelung seit 1925). 

1930-1950 

1932  

Gleisdorf wird Predigtstation von Weiz. Ankauf und Anlage des Evangelischen Friedhofs in Gleisdorf. 

Die folgenden politischen Entwicklungen sind desaströs für das Gemeindeleben in Weiz.  

1934 

Weihe der neuerbauten Gleisdorfer Christuskirche. Die Seelenzahl in Gleisdorf beträgt 247. 

1937 

Der Pfarrer zieht nach Gleisdorf. Dahin verlagert sich in Folge vermehrt der Mittelpunkt des Gemeindelebens.  

1944  

Vikarin Elisabeth Streblow wirkt als eine der ersten Amtsinhaberinnen Österreichs für ein Jahr in der Gemeinde. Amtssitz ist Gleisdorf.  

Es folgt eine pfarrerlose Zeit, das Gemeindeleben wird von Gemeindeschwestern aufrecht gehalten. 

1950-1960 

1952  

Die Gesamtgemeinde zählt 893 Mitglieder. Unter Pfarrer Erwin Theil beginnt man Verhandlungen mit der Stadtgemeinde Weiz um den geplanten Kirchbauplatz. Mit kräftiger Hilfe des Gustav-Adolf-Vereins und mit sparsamsten Mitteln wird das Gebäude errichtet, entworfen von den Architekten Sepp Schuster (Wien) und Friedl Lauber (Schweiz).  Die Weizer Gustav-Adolf-Kirche steht als Beispiel für den evangelischen Kirchenbau in den 50er Jahren heute unter Denkmalschutz. 

25.3.1956  

Palmsonntag: der erste Gottesdienst in der neu erbauten Gustav-Adolf-Kirche wird gefeiert. Gemeindeschwester Elsa bezieht am 1. Juli das frisch eingerichtete Schwesternzimmer, die Pfarrerwohnung und das Pfarrbüro sind in Fertigstellung.  

Der Gemeindepfarrer übersiedelt nach 20 Jahren von Gleisdorf in die vorgesehene Wohnung der Muttergemeinde Weiz. Die Standpunkte dazu stehen sich in Mutter- und Tochtergemeinde diametral gegenüber.  Eine “Lösung” wird mit Pfarrer Theil und Superintendent Achberger errungen: Der Pfarrer zieht für ein Jahr nach Weiz, die Gemeindeschwester wohnt in Gleisdorf.   

Dabei bleibt es auch in Zukunft. 

5. Oktober 1957 

Offizielle Einweihung der Gustav-Adolf-Kirche 

1959 

Pfarrer Theil stirbt plötzlich. Ein harter Schlag! 

Bis zum Oktober des Folgejahres wird Weiz administriert.